Letzteres stellte sich zwar nicht wirklich ein, doch da wir uns vor der Reise mit dieser Regenjacke ausgestattet hatten, ging es immerhin halbwegs trocken und wohlgenährt zu Fuß weiter nach Barranco. Dort galt es, einen ebenfalls in diversen Quellen angepriesenen Markt aufzusuchen und auf der berühmten Seufzerbrücke einen persönlichen Wunsch zu sichern. Der Weg verlief zunächst an einer lauten, viel befahrenen und dreckigen Hauptstraße, bevor sich die Chance ergab, entlang der spanischen Botschaft, zwischen alten Kolonialvillen gelegen, zum Malecon zu wechseln.
Dort kam man mit Blick auf den Pazifik weiter, was den Fußmarsch deutlich angenehmer gestaltete. Der Markt konnte unsere Erwartungen dann eher nicht erfüllen, es gab in erster Linie viel zu essen, etwas Kunsthandwerk und eine Reihe selbst gemachter Poster. Die Zielgruppe ist eindeutig der wesentlich jüngere Alternativ-Backpacker oder jemand, der sich daheim gerne alternative Kunstschnitzereien aufstellt, also empfehle ich euch einen Besuch, wenn ihr zwischen 18 und 30 Jahre alt oder absolut interessiert an kleinem Kunsthandwerk seid.
Unsereins war jedoch schnell durch, was vielleicht auch am nicht enden wollenden Nieselregen lag, und konnte sich dann alternativ an den kunstvoll verzierten Straßenzügen Barrancos und dem wuseligen Treiben der Peruaner erfreuen. Natürlich wurde auch der Plan in die Tat umgesetzt, die Seufzerbrücke mit angehaltenem Atem zu überschreiten und nun bleibt die Hoffnung, dass sich der dadurch erarbeitete Wunsch auch erfüllt. Im Anschluss ging es per Uber zurück zur Unterkunft, denn es hieß, Kraft zu sammeln für unsere anstehende Abendaktivität...
...nämlich die größten Wasserspiele der Welt, welche sich seit 2007 ebenfalls in Lima befinden und vor der sowieso schon eindrucksvollen Kulisse des riesigen Nationalstadions von Peru stattfinden. Täglich kann man für vier Soles Eintritt einen wunderschön angelegten Park erkunden, in dem jede Menge Fontänen spektakuläre Formen darstellen und die verschlungenen Pfade mit manchem Tunnel entsprechende Atmosphäre erzeugen. Insbesondere nach Einbruch der Dämmerung, wenn die Wasserspiele in den buntesten Farben erstrahlen, stellt sich eine kindliche Freude ein und man staunt ob der scheinbaren Bezwingung der Physik, wenn Pyramiden, Regenbögen oder Wassertunnel zu schweben scheinen.
Dreimal täglich wird darüber hinaus an der größten Fontäne eine Licht - und Lasershow zu begleitender Musik dargeboten. Typisch peruanische Szenarien werden auf die Wassersäulen projiziert und ergeben so eine Art sphärisches Konzert der Extraklasse. Für alle, die einen absolut gechillten Abend mit leckeren Churros und fantastischen Fotomotiven suchen, ist dies der perfekte Ausflug in Lima. Erstmals hatte man auf dieser Reise beim Zubettgehen das Gefühl, einen ereignisreichen und schönen Tag verlebt zu haben.