Das heilige Tal
Wir belohnten uns nach Verlassen der Ruine und ersten Heilungsmaßnahmen des Fußes (Voltaren und ein enger Verband) mit einem wahrlich großartigen Essen – im Uchucuta-Restaurant wurden uns kunstvolle angerichtete Speisen kredenzt, die mit Hilfe der Weinbegleitung nicht nur die Schmerzen, sondern auch die Höhenauswirkungen besser ertragen ließen. Hier, zumal als einzige Gäste, da es für peruanische Verhältnisse ein zu frühes Mittagessen war, fühlten wir uns unbeschwerter als andernorts. Dennoch kamen erstmals ernsthaftere Gedanken auf, wie lange wir wohl noch durch dieses Land würden reisen wollen, wenn das emotionale Highlight nur noch ein paar Tage entfernt ist und zu viele Lows Begleiter der bisherigen Tage waren. Wir sprachen in Ruhe darüber, vertagten entsprechende Entscheidungen allerdings erstmal wieder.
Nach einer Pause im Zimmer wollten wir unbedingt noch das Choco Museo in nächster Nähe besuchen, sollte es dort doch eine unbeschreibliche Vielfalt an frischen Kakao-Produkten geben. Wir wurden nicht enttäuscht, vielmehr sogar weiter belohnt. Nicht nur, dass die angebotenen Speisen und Getränke wirklich köstlich waren, nein, ein strubbeliger Hund schlich sich auch noch unter unseren Tisch und ließ sich die gesamte Zeit unseres Besuchs genüsslich kraulen. Immer wieder drückte er sich an unsere Beine und so übertrugen wir gegenseitig positive moods und sorgten für ein Gleichgewicht in unserem gemeinsamen Mini-Universum. Eine schöne Erfahrung, von der wir noch Tage später schwärmten. Auch bei der anschließenden Besichtigung des kleinen Choco-Museums blieb der Wuffi an unserer Seite und ließ uns erst draußen wieder ziehen, als er seine tierischen Freunde besuchte, während wir noch über den zentralen Markt von Ollantaytambo humpelten.
Dort wurde eine für Peru typische Holzkrippe mit südamerikanischen Szenerien erstanden, zudem mit einigen Inhabern gesprochen und, Überraschung, problemlos mit Euro-Banknoten gezahlt. Die Sprache des Geldes, insbesondere einer so starken Währung, wird wohl tatsächlich weltweit verstanden. Rückgeld gab es natürlich in Sol, aber da wir noch etwas im Land unterwegs waren, kam uns das ganz gelegen.
Für diese Gegend normal, zogen recht rasch Wolken auf, verdeckten die Sonne, sorgten somit für einschleichende Kälte und vertrieb uns so am frühen Abend auf unser Zimmer. Allerdings waren wir nicht undankbar, brauchte der Fuß doch sowieso Ruhe und hatten wir noch ein paar Serienfolgen auf dem iPad gespeichert. So schlossen wir auch diesen Tag mit einem guten Gefühl, trotz der verschiedenen über den Tag verteilten Widrigkeiten.
Das Positive überwog schließlich und weitere Highlights warteten schon auf uns.